Der Spendenmarathon für die Chor-Orgeln geht weiter

Der Orgelbauverein bietet am Samstag Einblicke rund um das ersehnte Instrument. Zudem gibt’s Musik, Vorträge und alte Orgelpfeifen zum Kauf.

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Dompredigerin Cornelia Götz vor dem Modell der neuen Chororgel. Zu sehen im Dom.   (Foto: Karsten Mentasti)

Noch immer klafft ein Finanzierungsloch. Corona hat das ehrgeizige Dom-Orgel-Projekt ausgebremst. „Da wir keine musikalischen Veranstaltungen anbieten konnten, hatten wir auch keine Chance, Spenden zu sammeln und für unsere geplanten Zwillingsorgeln zu werben“, bedauert Domkantor Gerd- Peter Münden. Keine Konzerte in der Weihnachtszeit, keine zu Ostern. Die betrübliche Folge: auch kein Klingeln in der Spendenbüchse.

Mit einem „Tag der Domorgel“ am Samstag, 11. September, will der rührige Orgelbauverein am Dom nun mit Musik und Vorträgen eine neue Anstrengung unternehmen, Geld einzutreiben. Wer mag, kann alte Orgelpfeifen kaufen. Wie einst beim Wiederaufbau des Treppenhauses von St. Andreas, ist auch hier die Bürgerschaft Braunschweigs gefragt.

Bislang sind über die Monate für die Chororgel Spenden in Höhe von stolzen 677.000 Euro eingegangen. Es fehlen weitere 320.000 Euro. Martina Krug, Vorsitzende des Vereins, verweist auf diverse Baunebenkosten, die das Projekt verteuert haben. Die erklärt uns der Domkantor: „Wir brauchen für den Spieltisch der Orgel eine Art Garage. Wir hatten dabei an eine einfache Lösung gedacht.“ Die sei jedoch vom Vorstand der Domstiftung nach intensiver Beratung durch ein Fachbüro verworfen worden: Der Dom verlange eine wertigere Ausführung. „Und die ist nun optisch ganz wunderbar, aber eben teurer“, so Münden.

Die neue Orgel ist eine Herzensangelegenheit nicht nur des Domkantors. „Die geplante Orgel besteht aus zwei Instrumenten, die wie Flügel anmuten. Einer ist abbezahlt; nun muss sich zeigen, ob wir auch den zweiten finanzieren können, damit der Engel fliegen kann.“

Die Orgel soll die Chöre angemessen begleiten. „Auftrittsort der Chöre sind die Treppenstufen vor dem Siebenarmigen Leuchter. Ihre Position an diesem Ort ermöglicht beste Klang- und Sichterlebnisse. Allerdings fehlt an dieser Stelle bislang das erforderliche Begleitinstrument“, so Münden. Die vorhandene große Orgel im Westwerk fülle den Dom mit Klang, sei aber nicht geeignet, Kinderstimmen zu begleiten. „Wir möchten, dass im Dom wie in allen bedeutenden Kathedralen die Musik durch mehrere Instrumente zum Klingen gebracht wird“, so Münden.

Online-Artikel der Braunschweiger Zeitung von Ann Claire Richter am 08.09.2021. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages.

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