Heiß ersehnt am Dom: Die Zwillingsorgel kommt

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Ein Blick in das Modell der Zwillingsorgel für den Braunschweiger Dom. Am 26. Juni werden die ersten Teile geliefert.   (Foto: Privat)

Die lang ersehnte neue Zwillingsorgel für den Dom kommt. Am 26. Juni werden erste Teile geliefert. Besucher sind ab 27. Juni willkommen, sich den 14-tägigen Aufbau anzuschauen – stören würden sie die Orgelbauer nur am Tag der Anlieferung.

Wie berichtet, soll der Dom eine zusätzliche Zwillingsorgel für die Chormusik erhalten. Martina Krug, Vorsitzende des Orgelbauvereins, ist voller Freude und dankt von Herzen: „Diese neuen Orgeln werden nur erklingen können, weil die Braunschweiger Bürgerschaft mit uns an dieses Projekt geglaubt und uns ihr Geld dafür anvertraut hat.“

Die Gesamtkosten liegen inzwischen bei einer Million Euro. Es fehlen noch zirka 130.000 Euro. Da die Nebenkosten gestiegen sind, müssen Register zurückgestellt werden und können erst beauftragt werden, wenn eine entsprechend hohe Spendensumme eingegangen ist. Bei der Ausgangsplanung waren Gesamtkosten von 800.000 Euro berechnet worden, aufgeteilt in zwei Bauabschnitte. „Für den Orgelbauer war es aber einfacher, beide Türme gleichzeitig zu bauen, und die Orgel in einem Rutsch aus Freiburg im Breisgau nach Braunschweig zu liefern“, erklärt sie. Anvisiert worden war der Herbst dieses Jahres, nun kommen die beiden Flügel schon im Sommer.

Der Orgelbauverein setzt sich seit Jahren dafür ein, zusätzlich zur großen Schuke-Orgel auch eine Chororgel zu installieren. Er hatte dafür eifrig Spenden gesammelt. Kirchensteuern sollten für das Projekt nicht eingesetzt werden. Im Zuge der Debatte um ein neues Instrument hatte sich herausgestellt, dass zur sinnvollsten Lösung vieles zu bedenken war: der Denkmalschutz, die Bedürfnisse des Gottesdiensts sowie der Kirchenmusik – und natürlich die Akustik.

Nun berichtet Martina Krug: „Die Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands – Sachverständige aller Landeskirchen und Diözesen – hat während ihrer Jahrestagung Anfang Juni die beauftragte Freiburger Orgelbaufirma besucht. Denn das Chororgelprojekt des Braunschweiger Domes hat großes Interesse geweckt und entsprechende Aufmerksamkeit erlangt.“

Das Instrument wurde nach englischem Vorbild gebaut. In einer letzten Besprechung mit dem Orgelarchitekten Lothar Zickermann habe dieser die Einmaligkeit des Instrument in Deutschland betont, nachdem er die Orgel aufgebaut gesehen habe. Auch Orgelbaumeister Tilmann Späth habe geschwärmt: Das sei die schönste Orgel, die in der Firma je gebaut worden sei.

Online-Artikel der Braunschweiger Zeitung von Ann Claire Richter am 15.06.2020. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages.

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